Uwe Jancke

Uwe Jancke © ADFC Hamburg

Im Einsatz für den ADFC

Uwe Jancke (Jahrgang 1944) ist in der verkehrspolitischen Szene der Stadt bekannt wie ein bunter Hund. Kein Wunder, prägte er doch wie kaum ein anderer die außenwirksamsten Aktivitäten des ADFC.

Die Radreisemesse hat er in ihren erfolgreichsten Jahren gemeinsam mit seiner inzwischen verstorbenen Frau Heidrun organisiert. Als einer der führenden Köpfe hat er die alljährliche Sternfahrt auf die Beine gestellt. Und besonders gegenüber anderen Verbänden und im Dialog mit Polizei und Behörden trat er immer wieder als das Gesicht des ADFC in Erscheinung.

Wie bist du eigentlich zum Radfahren gekommen?

Wir waren damals im Urlaub immer mit dem Wohnmobil unterwegs und hatten die Fahrräder dabei. Und dann sind wir regelmäßig mehr mit dem Rad gefahren, anstatt mit dem Wohnmobil im Stau zu stehen. Irgendwann haben wir gleich ganz darauf verzichtet und sind nur noch per Rad gereist. Übernachtet haben wir sommers im Zelt und sonst im Hotel.

Und warum bist du im ADFC aktiv geworden?

Ich habe damals die Radreisemesse besucht und bin bei Dirk Pfaue am Infostand in den ADFC eingetreten. Und mit meinem großen Mundwerk bin ich dann unvermeidlich auch aktiv geworden.

Im Protokoll der Landesversammlung 2006 steht der Satz: „Uwe Jancke lobte die sachorientierte Teamarbeit im Vorstand“.

[lacht] Ja, aber im Grunde genommen sind wir in eine Richtung gelaufen, um das Fahrrad als vollwertiges Verkehrsmittel zu etablieren. Mir ging es immer um das Verständnis und das Gespräch zwischen den Verkehrsteilnehmenden. Und da gab es für den ADFC noch einiges zu tun.

Zum Beispiel?

Bei meinem ersten Infostand auf dem Wandsbeker Markt hatte die Polizei einen Stand nebenan, ging aber spürbar auf Distanz zu uns. Nun hatten die kein Zelt dabei, und als es anfing zu regnen, luden wir sie unter unser Dach ein. Und da merkten die zum ersten Mal, dass man mit uns auch reden kann. Die vorherigen Kontakte mit dem ADFC waren wohl nicht so erfreulich gewesen, weil man einfach nicht aufeinander eingegangen war. Man muss den Menschen im Gespräch eben auch Respekt entgegen bringen, dann hören sie einem auch zu. Oder bei der Fahrradsternfahrt: Da hab ich dafür gesorgt, dass die Polizei einen Beifall für ihre Begleitung bekommt. Heute ist das Standard, aber damals hat uns das alle Türen geöffnet. Wir sind dann überall eingeladen worden und konnten mit den Führungsbeamten auch über die Rahmenbedingungen sprechen. In der Folge hat uns die Polizei dann oft rundum unterstützt. Oder auch mal ganz praktisch mit ihren Funkgeräten ausgeholfen.

Du konntest auch gut mit diesen Leuten aufgrund deines seriösen Auftretens.

Wenn sie mich schon nach vorne schicken, muss ich auch eine gewisse Rolle übernehmen.

"Ich wollte immer den Frieden mit den Organisationen – auch mit den Behörden. Nur wenn du vernünftig mit denen umgehst, bekommst du auch eine vernünftige Resonanz."

 

Was waren die Schwerpunkte der damaligen Aktionen?

Wir haben zu allen möglichen Gelegenheiten Infostände gemacht. An der Uni, auf dem Rathausmarkt, bei den „Vattenfall-Cyclassics“. Und bei diesen Aktionen haben wir sehr viel rüber gebracht. Es sind ganz überwiegend tolle Gespräche gewesen. Auch mit dem ADAC haben wir begonnen, übers Fahrradfahren zu sprechen. Ich wollte immer den Frieden mit den Organisationen – auch mit den Behörden. Nur wenn du vernünftig mit denen umgehst, bekommst du auch eine vernünftige Resonanz. 2005 konnten wir dann zusammen mit der Innenbehörde die Aktion „Schon gecheckt“ für mehr gegenseitiges Verständnis und Verkehrssicherheit ins Leben rufen. Und für den Verein war der Umzug in die Geschäftsstelle in der Koppel im Jahr 2007 ein wichtiger Schritt.

Dein persönliches Highlight aus dieser Zeit?

Meine erste selbst geleitete Radtour, damals zusammen mit Jürgen Hentschke. Wir haben den ersten schönen Tag nach drei Wochen Dauerregen erwischt. Als wir ankamen, war der Volksdorfer Bahnhofsvorplatz schon voll mit Leuten. Bei 125 haben wir aufgehört zu zählen und sind dann auch recht pünktlich abgefahren.

Aber deine größte Aktion war doch die Messe?

Heidrun und ich hatten den Vorteil, dass wir durch unsere Selbstständigkeit tagsüber im Büro zu erreichen waren. Das war damals sehr wichtig für den Kontakt mit den Ausstellern. Wir kannten nachher viele auch persönlich. Die Messe war ja immer eine sehr erfolgreiche Sache, und unterm Strich ist dabei auch ein ansehnlicher Betrag beim ADFC hängen geblieben.

Wie empfindest du das Radfahren in Hamburg im Vergleich damals/heute?

Es ist schon viel besser geworden! Früher war es viel anstrengender, heute wird deutlich mehr Rücksicht genommen.

Was ist für dich diew ichtigste Leistung des ADFC in Hamburg?

Er hat das Verständnis zwischen motorisierten und unmotorisierten Verkehrsteilnehmenden entscheidend verbessert.

Rad fahren ist …?

Super. Mit dem Fahrrad sieht man viel mehr und ist näher an der Natur. Bei unseren Reisen waren wir auch gelegentlich mal bei Dauerregen unterwegs, und manchmal wollten wir schon abbrechen, aber dann schien am nächsten Morgen die Sonne – und weiter ging‘s. Selbst, wenn es am Nachmittag wieder geregnet hat.

Das Gespräch führte Georg Sommer für die RadCity.

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